Im Gänsemarsch |

Er ist Jahr für Jahr ein Klassiker und gehört in vielen Familien zur guten Tradition: der Gänsebraten. Ob als Martinsgans oder Weihnachtsgans kommt er in vielen Haushalten immer wieder gerne auf den Tisch.

Gans als Festtagsessen – das sorgt für neuen Schwung und stärkt dazu noch die Abwehrkräfte. Denn Gänsefleisch enthält sehr viele aktivierende Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Magnesium, Zink, Kupfer und Vitamin B3. Achten Sie beim Kauf auf ein qualitativ hochwertiges Produkt, damit Ihnen nur das Beste auf den Tisch kommt.

Damit die genannten Nährstoffe auch in angemessener Menge im Fleisch enthalten sind, sollten Sie auf folgende Kriterien achten:

  • Frische Bauerngänse aus artgerechter Freilandhaltung
  • Herkunftsland Deutschland
  • Direkt vom Bauern oder Geflügel- Fachhändler oder beim Bio- Schlachter kaufen
  • Aufzucht mit rein natürlichem Futter
  • Ohne Antibiotika und Gentechnik
  • Frisch und küchenfertig zubereitet

Qualität hat auch beim Weihnachtsbraten ihren Preis. Frische Gänse aus artgerechter Haltung kosten zwischen 12 und 18 Euro pro Kilogramm – somit kommt eine 5kg Gans (reicht für 8 Personen) locker auf 60 Euro – und mehr. Bio- Geflügel ist in der Regel noch etwas teurer. In Supermärkten gibt es gefrorene Importgänse schon ab 5 Euro das Kilogramm… Entscheiden Sie selbst.

Ein Gänsebraten steht nicht jeden Tag auf dem Tisch, erst recht nicht mit einer fruchtig- exotischen Füllung aus Kürbis, Hirse und Granatapfelkernen. Hier kommt Farbe ins Spiel! Der Granatapfel ist ein wahrer Jungbrunnen, denn seine Inhaltsstoffe sind entzündungshemmend und wirken dem oxidativen Stress entgegen. Das Rezept hierzu finden Sie ab dem 15.12.20 hier.

Gänsebraten ist zwar kalorienreich – doch schadet es nicht, sich besonders an Festtagen einmal ein genüssliches Mahl ganz ohne schlechtes Gewissen zu gönnen. Der Körper füllt mit diesem Festessen besonders seinen Eisen- und Zinkspeicher und poliert den Vitamin B- Spiegel auf. Einfach ein Festmahl mit Fitness- Wirkung und Wohlfühl- Charakter, denn auch das Drumherum trägt zur guten Vitalstoffaufnahme bei. Ein schön gedeckter Tisch mit Kerzen und ein Glas Rotwein sind für mich der Inbegriff von Genuss und Lebensfreude.

Weitblick- TIPP: Gänsegerichte im Backofen zubereiten. Hier tritt viel Fett aus und Sie können die Kalorienzahl enorm reduzieren.

Bei unseren Nachbarn in Frankreich werden Enten und Gänse besonders gerne verzehrt – und gelten keineswegs als besonders fett. Und auch das Gläschen Wein hat einen festen Platz in der französischen Esskultur. Grund genug, an dieser Stelle auf das „Französische Paradoxon“ einzugehen.

Dieser Begriff wurde 1992 von Serge Renaud geprägt, einem Forscher an der Universität Bordeaux (Quelle: Wikipedia) und beschreibt die Lebensgewohnheiten unserer westlichen Nachbarn. Oberflächlich betrachtet machen sie genau das, wovor uns Ernährungs- und Suchtexperten völlig berechtigt warnen… Wie kann ein Mensch sich reichhaltig ernähren, dem Wein zusprechen und trotzdem im Durchschnitt weniger unter Herzkreislauf- Erkrankungen leiden als wir Deutschen… oder die Engländer… oder die Amerikaner?

Nach Japan hat Frankreich die niedrigste Sterberate bei Herz- Kreislauferkrankungen – so eine Studie der Weltgesundheitsorganisation. Die Franzosen haben sogar einen höheren Cholesterinspiegel und noch öfter Diabetes. Und trotzdem sind sie gesünder! Da lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

  • Maßvoller Alkoholgenuss: ein Glas Wein hin und wieder zum Essen wirkt dem Verklumpen der Blutplättchen und dem Herzinfarkt entgegen. Wein zum Essen macht die Speisen besser verdaulich. Der Alkohol wird langsamer aufgenommen und kommt gleichzeitig mit den Nahrungsfetten ins Blut. Die vielen Pflanzenfarbstoffe im Rotwein vermindern die Oxidation von belastendem LDL- Cholesterin und schützen so die Innenwände der Arterien. Fakt ist auch, dass zur Flasche Wein auch immer eine Karaffe Wasser dazu gestellt wird. Das eine gegen den Durst, das andere für den Genuss!
  • Traditionell essen die Franzosen viel Gemüse, dessen Ballaststoffe Cholesterin und andere Fettkomponenten binden.
    Sie kochen frisch und saisonal… Und sie lassen sich Zeit, sowohl bei der Zubereitung der Speisen als auch beim Essen!
  • Menachinonreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Hartkäse, Weichkäse und die gute, alte Weidebutter sind sehr gute Vitamin K2- Quellen (= Menachinon). Laut der Rotterdam- Studie (veröffentlicht im Jahre 2004) haben sie eine positive Auswirkung auf unsere Gesundheit und können kardiovaskulären Komplikationen vorbeugen. Auch diese Lebensmittel werden in Frankreich häufig und gerne gegessen.
  • Die französische Küche ist sehr stark mediterran geprägt. Olivenöl und frischer Fisch haben einen festen Platz auf dem Speiseplan. Die guten ungesättigten Fettsäuren werden somit automatisch immer und immer wieder verzehrt.
    Weitblick- TIPP: Ausgelassenes Gänseschmalz eignet sich ideal zum Anbraten von Kohl und Gemüse. Es enthält viele ungesättigte Fettsäuren, die den Blutcholesterinspiegel senken. Es gilt aber trotzdem zu bedenken, dass 1 Gramm Gänsefett bereits 9 Kalorien hat.
  • Fit mit Kräutern! Rosmarin fördert die Verdauung, hilft gegen Blähungen und hemmt das Wachstum von Bakterien. Majoran und Oregano aktivieren die Leber – das regt wiederum die Fettverbrennung an.
    Weitblick- TIPP: Würzen Sie öfter mal mit frischen Kräutern.

Auch interessant: der Grundstein für eine gesündere Ernährung wurde in Frankreich bereits im 19. Jahrhundert gelegt. Diesen besseren Gesundheitszustand verdanken die Franzosen also tatsächlich ihrer Regierung! Nach der Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg 1871 machte diese es sich zur Aufgabe, das Augenmerk auf die Gesundheit zukünftiger Mütter und die Ernährung von Säuglingen zu richten und somit den Bestand an Soldaten wieder zu erhöhen. Natürlich nicht ganz uneigennützig!

Auch die weit verbreitete Mangelernährung im 19. Jahrhundert in Europa sah Frankreich als großes Problem an und fürchtete um ihre nationale Stärke und Machtverlust. „Wer viel besitzt, der hat auch viel zu verlieren!“ dachten sich offenbar die Obersten der Regierung. Daher wurden viele gesetzliche Maßnahmen eingeleitet, die das leibliche Wohl der Menschen in den Fokus rückten – angefangen bei der pränatalen und postnatalen Betreuung von Schwangeren und Neugeborenen durch Hebammen um die Ernährung von Babys, Kindern und werdenden Müttern zu verbessern bis hin zur routinemäßigen Speisung von Schulkindern. Somit hat Frankreich seit mehr als einem Jahrhundert ein hochentwickeltes System pränataler Versorgung für schwangere Frauen um die optimale Entwicklung ihrer Babys sicherzustellen (Quelle: Wikipedia).

Könnte für das „Französische Paradoxon“ bereits damals der Grundstein gelegt worden sein? Es deutet viele darauf hin! Fakt ist, dass mit diesem Weitblick sehr viel Gutes für die französische Bevölkerung getan wurde und die Bevölkerung es offensichtlich dankbar angenommen und verinnerlicht hat. Nur so konnte sich die heute weltweit angesehene, französische Küche mit ihrer Esskultur etablieren.

Doch auch die Gesundheit der Franzosen steht oder fällt durch den Lebenswandel. Industriell geprägte negative Einflüsse wie zum Beispiel die Einführung nährstoffarmer Fertiggerichte oder auch die Fast Food- Welle haben es leider auch bis nach Frankreich geschafft.

Und dennoch gilt: jeder von uns trifft seine eigenen Entscheidungen für Lebenswandel, Familie und Gesundheit! Die eigentliche Kunst ist es, das Leben zu genießen, mit all seinen Facetten und dafür lohnt es sich, etwas zu tun.

Ein Hoch auf uns und das Leben oder „Le savoir- vivre!“

Werden auch Sie ein Weitblicker!

Ihre Catrin Peter

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Sie möchten mehr über das Thema „gesundes Essen“ erfahren? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie mich für ein persönliches Beratungsgespräch!